Gottesdienst Eggenstein am Friedhof mit Pfarrerin Andrea Schweizer
Apr
Lange haben wir auf das Konzertwochenende hingearbeitet. Wir (also unsere Dirigent*innen, Carla Schmid und Frieder Nonnenmann) haben ein Programm ausgewählt, Plakate erstellt und nicht zu vergessen, gemeinsam geprobt. Erst jeder Chor für sich und dann immer mehr auch gemeinsam, einschließlich eines gemeinsamen Probesamstags im Kirchfelder Gemeindehaus. Viel proben, üben organisieren und Arbeit steckte also schon hinter uns, bis das Wochenende der Konzerte, samstags in Neureut-Kirchfeld und sonntags in Eggenstein, gekommen war.
Doch ich würde mal sagen: es hat sich gelohnt!
Für uns als Chöre auf jeden Fall, so konnten wir doch viel voneinander profitieren. Sei es die Möglichkeit der mehrstimmigen Stücke, die doch sonst auf Grund zu weniger Musiker*innen nicht möglich ist, ebenso können wir bei Konzerten zeigen, dass wir nicht ausschließlich „Kirchenmusik“ spielen können oder auch, dass sich Carla und Frieder gegenseitig vertreten können. So nämlich ist erst die Idee dieser Konzerte entstanden. Carla hat Frieder in Eggenstein während seines Auslandssemesters vertreten. Wie es der Zufall wollte, war in Kirchfeld die Stelle als Dirigentin frei geworden, als Frieder wieder zurückkam. Dadurch entstand nun die enge Zusammenarbeit der beiden Posaunenchöre. Mit der Hoffnung auf Weiterführung nach den Konzerten, so zumindest mein persönlicher Wunsch. Oder nicht nur meiner? Denn ich habe auch schon Stimmen nach den Konzerten gehört, die voller Begeisterung gefragt haben, ob wir nächstes Jahr wieder Konzerte geben werden.
Nun möchte ich Sie und Euch aber nicht weiter auf die Folter spannen und von unseren Konzerten erzählen. Wie eben schon erwähnt, bietet die Größe des gemeinsamen Chores ganz neue Möglichkeiten. So konnten wir unsere Konzerte mit einem ganz besonderen Stück eröffnen. „Canzon primi toni“ von Giovanni Gabrieli entführte uns ins Venedig des 16. Jahrhunderts. Hierbei muss man sich den Markusdom mit seinen vielen Emporen vorstellen. Denn auch wir haben uns die Emporen für dieses Stück zu Nutze gemacht. Eggenstein-Leopoldshafen spielte als Chor 1 von unten und Neureut-Kirchfeld als Chor 2 von den Emporen herunter. Gemeinsam und im Zwiegespräch haben die Zuhörenden einen ersten Eindruck der beiden Chöre erhalten.
Unsere Konzerte haben wir unter das Motto „Vielfalt“ gestellt. Ein vielfältiges Programm, Menschen, Geschichten und Gemeinden sind an diesem Wochenende zusammengekommen. Deshalb möchte ich mich hier auch bei Pfarrer Albrecht Fitterer-Pfeiffer (Kirchfeld) und Pfarrerin Andrea Schweizer (Eggenstein) für ihre jeweiligen Gedanken zum Thema Vielfalt bei den Konzerten bedanken. Vielfalt birgt manchmal, wie wir es auch aktuell immer wieder wahrnehmen, Angst. Vielleicht vor dem Unbekannten oder den Veränderungen, die Vielfalt mit sich bringt. Deshalb kam das nächste Stück genau an der richtigen Stelle: „Damit aus Fremden Freunde werden“ von Rolf Schweizer. Passend dazu im Anschluss „Von guten Mächten treu und still umgeben“.
Unter ein ganz anderes Musikgenre fallen die beiden Lieder, die Carla wie folgt beschrieben hat: „Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Hamburger Hafen und steigen in ein Schiff, dass Sie von der ruhigen Nordsee auf die stürmische Karibik bringt.“ Einige haben vielleicht schon eine Ahnung … „He’s a pirate“ von Klaus Badelt aus „Fluch der Karibik“ und „What shall we do with de drunken sailor“ von Reinhard Gramm.
Ein weiteres Highlight war sicherlich auch das „Abendgebet“ aus der Oper „Hänsel und Gretel“, das für einen fünfstimmigen Tiefchor arrangiert wurde. Geistliche Stücke dürfen natürlich auch nicht fehlen, hier konnten die Zuhörer*innen unter anderem die Stücke „König Jesus“ von Hans-Joachim Eißler, „Wo Menschen sich vergessen“ von Stefan Glasbrenner und „Der Herr segne und behüte dich“ von John Rutter genießen.
Wir verabschiedeten die Besucher*innen mit einer Zugabe und einem Wunsch, dass sie sich nun hoffentlich so fühlen, wie das Stück lautete: „Feeling good“ von Uli Gutscher.
Vielen Dank an alle, die diese Konzerte möglich gemacht haben und auch an die großzügigen Spenden von über 1.200€. Eine Hälfte davon wird an die Stiftung badischer Posaunenarbeit gehen und die andere Hälfte für die Sanierung der Eggensteiner Kirche. Es waren zwei wirklich gelungene Konzerte, die nach einer Wiederholung rufen. Bis dahin eine herzliche Empfehlung und Einladung, auch an die, die nicht in den Genuss unserer Konzerte gekommen sind:
Am 09. Mai um 19 Uhr findet die 10. Karlsruher BrassNight in der Christuskirche statt, bei der wir auftreten werden!