Gottesdienst Eggenstein am Friedhof mit Pfarrerin Andrea Schweizer
Apr
Die Neujahrsbotschaft von Heike Springhart, Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden
Karlsruhe, (30.12.2024). Der Menschlichkeit mehr Raum zu verschaffen und das Gute auch da zu entdecken und zu bewahren, wo es Populismus mit dem Schüren von Ängsten zu übertünchen versucht – dazu ermutigt Heike Springhart, Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, zum Jahreswechsel. Die Neujahrsbotschaft von Landesbischöfin Heike Springhart im Wortlaut:
„‘Prüfet alles und das Gute behaltet.‘ Die Jahreslosung für 2025 ermutigt zu einem besonnenen, kritischen Blick auf das, was es zu entscheiden und auszuwählen gilt. Ob im Wahlkampf oder mit Blick auf die Kriegs- und Krisenregionen der Welt, ob beim Blick auf die soziale Gerechtigkeit weltweit, auf die Chancengleichheit oder darauf, wie Kindern und Jugendlichen ein wohlbehaltenes Leben mit guten Entwicklungschancen ermöglicht wird – immer geht es beim Abwägen der verschiedenen Möglichkeiten um die Frage, ob so die Menschlichkeit mehr Raum gewinnt. Orientierung und Kriterium für das Prüfen von allem ist die Botschaft von Weihnachten: Gott ist Mensch geworden und hat der Welt ein menschliches Gesicht gegeben.
Alles zu prüfen – das erfordert Besonnenheit statt Parolen, Abwägungsprozesse und die Bereitschaft zum Kompromiss. Wenn wir uns die Freiheit nehmen, alles zu prüfen, dann entdecken wir das Gute auch da, wo Populismus es mit dem Schüren von Ängsten zu übertünchen versucht. Leben wir auch im neuen Jahr aus der Hoffnung, die Dietrich Bonhoeffer einst im Glauben daran entdeckt hat, dass Gott auch aus dem Bösesten Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht es Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Seien wir solche Menschen. Damit das Gute, die Menschlichkeit, der Frieden und die Freiheit, endliche Menschen zu sein, über 2025 steht. Dann gibt es auch für 2025 Grund zur Hoffnung.“
Bild: Hornung/ekiba